Für Eugene Kaspersky ist die Anziehungskraft von Vulkanen magnetisch – eine Faszination, die er über Jahre hinweg beim Erkunden feuriger Gipfel rund um den Globus entwickelt hat. Seine kürzliche Besteigung des Mt. Rinjani, des ikonischen Vulkans von Lombok, war nicht nur ein weiteres Abenteuer; es war sein bisher härtestes, das seine Entschlossenheit und Ausdauer wie nie zuvor auf die Probe stellte. Gelegen auf der idyllischen indonesischen Insel Lombok, hatte der 3.726 Meter hohe Gipfel des Mt. Rinjani Eugene schon lange gelockt. Doch es war nicht nur die Herausforderung, einen aktiven Vulkan zu besteigen, die ihn anzog – es war das Versprechen atemberaubender Ausblicke, meditativem Blick auf die Caldera und einer Reise, die in der rohen Schönheit der Natur verwurzelt war. Nach einer hektischen Geschäftsreise auf Bali ergriff Eugene die Gelegenheit, den Rinjani zu erklimmen und Arbeit und seine Leidenschaft für Vulkanologie zu einer unvergesslichen Erfahrung zu verbinden.
Eine Reise zum Kraterrand
Eugenes Abenteuer begann an einem heißen Augustmorgen. Seine Gruppe brach vom Basislager auf, das sich auf 1.150 Metern Höhe befand. Der vor ihnen liegende Weg versprach einen steilen Aufstieg zum Kraterrand auf 2.639 Metern. Der Anfang des Weges war trügerisch sanft und schlängelte sich durch üppige Wälder, die dringend benötigten Schatten vor der unerbittlichen Sonne spendeten. Doch die Hitze und Luftfeuchtigkeit waren unerbittlich, und Eugene fand sich nicht nur mit dem Gelände, sondern auch mit den Elementen konfrontiert. Am ersten Kontrollpunkt, passenderweise „POS-1“ genannt, machte die Gruppe ihre erste echte Pause. Während die Träger die Vorräte entluden und einen schnellen Snack vorbereiteten, staunte Eugene über die bemerkenswerte Effizienz der lokalen Führer. Jeder Träger trug schwere Lasten mit einer Leichtigkeit, die die Steilheit des Pfades in den Schatten stellte. Ihre Resilienz und Einfallsreichtum waren ein Beweis für die tiefe Verbindung der Menschen von Lombok mit dem Berg, den sie verehren.
Durch die Wolken steigen
Als die Gruppe weiter in Richtung „POS-2“ zog, wurde der Pfad steiler und herausfordernder. Das Walddach wich offenen Savannen, die die Wanderer der sengenden Sonne aussetzten. Der Aufstieg verwandelte sich in ein mentales Spiel – jeder Schritt nach vorne wurde von rutschigem Schotter begleitet. Doch mitten im Schweiß und den Anstrengungen fand Eugene sich von den sich entfaltenden Ausblicken fasziniert. Wolken zogen auf und boten eine kurze Erholung vor der blendenden Sonne, wobei die Landschaft in ein mystisches Panorama verwandelt wurde. Das Mittagessen bei „POS-2“ war eine willkommene Pause. Eugene beobachtete, wie die Träger eine improvisierte Küche aufbauten und ein einfaches, aber schmackhaftes Mahl aus gebratenem Reis und scharfem Sambal zauberten. Es war ein einfaches, aber befriedigendes Festmahl, das die notwendige Energie für den schwierigsten Abschnitt des Tages lieferte: den Aufstieg zum Kraterrand.
Ankunft im Camp am Kraterrand
Der letzte Aufstieg zum Rand stellte Eugenes Ausdauer auf die Probe. Der Winkel wurde dramatisch steiler, und der lockere Vulkanschutt unter seinen Füßen machte jeden Schritt zu einer Übung in Balance. Häufige Pausen wurden notwendig, da die dünner werdende Luft in der Höhe das Atmen erschwerte. Spät am Nachmittag erreichten Eugene und seine Gruppe den Kraterrand, begrüßt von einem Anblick, der ihre Müdigkeit bedeutungslos machte. Die Caldera des Mt. Rinjani ist ein Meisterwerk der Natur. In ihrem Zentrum lag Segara Anak, ein halbmondförmiger See, der im sanften Licht des untergehenden Sonnenstrahls schimmerte. Aus der Oberfläche des Sees erhob sich der Vulkankegel des Mt. Barujari, ein eindrucksvoller Reminder an die feurigen Ursprünge des Berges. Vom Kraterrand bot sich ein weiter Blick auf Lombok und darüber hinaus, mit den Vulkanen von Bali in der Ferne an klaren Tagen sichtbar. Während die Träger das Camp aufbauten, wanderte Eugene zum Rand der Caldera und nahm das surreale Landschaftsbild in sich auf. Der Sonnenuntergang tauchte die Caldera in orangefarbene und rosafarbene Töne, ein Moment so ruhig, dass er fast unwirklich wirkte. Das Abendessen, das an diesem Abend unter einem Sternenhimmel geteilt wurde, war eine stille Feier ihres Erfolges.
Ein anstrengender Abstieg
Am nächsten Morgen wachte die Gruppe früh auf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Die Farben, die den Himmel malten und sich in der Caldera widerspiegelten, waren ein passender Abschied von dem Berg. Nach einem schnellen Frühstück begann die Gruppe ihren Abstieg – eine Reise, die fast genauso herausfordernd war wie der Aufstieg. Der lockere Schotter und die steilen Pfade erforderten sorgfältiges Gehen, und die Gruppe bewegte sich vorsichtig, um Verletzungen zu vermeiden. Als sie schließlich das Basislager erreichten, schmerzten Eugenes Muskeln, aber sein Geist war erleuchtet. Der Trek war einer der anspruchsvollsten seines Lebens, aber auch einer der lohnendsten. Vom Kameradschaftsgefühl in seiner Gruppe bis zu den atemberaubenden Ausblicken bestätigte jeder Moment auf dem Rinjani seine Liebe zu Vulkanen und den Abenteuern, die sie versprechen.
Reflexionen über Rinjani
Für Eugene war der Mt. Rinjani mehr als nur ein Aufstieg – es war eine Reise ins Herz der Kraft und Schönheit der Natur. Die Trekkingtour zum Kraterrand forderte ihn sowohl physisch als auch mental, bot ihm aber auch Momente tiefer Stille und Staunen. Rückblickend ermutigte Eugene andere, die Wanderung ebenfalls zu unternehmen, und betonte dabei die Bedeutung von Vorbereitung und Respekt für den Berg. Als er Lombok verließ, trug Eugene nicht nur Erinnerungen an ein außergewöhnliches Abenteuer mit sich, sondern auch eine erneuerte Wertschätzung für die Resilienz der Natur und des menschlichen Geistes. Für jeden, der seine Grenzen testen möchte und gleichzeitig in eine der spektakulärsten Landschaften Indonesiens eintauchen möchte, ist das Wandern auf dem Mt. Rinjani ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte.
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https://eugene.kaspersky.com/2023/10/02/indonesias-mount-rinjani-my-toughest-volcano-climb-yet-pt-1/