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Schon beim Start ihrer Wanderung war klar, dass dies keine einfache Tour werden würde. Der 3.726 Meter hohe Mount Rinjani ist bekannt für sein gnadenloses Terrain und seine unvorhersehbaren Bedingungen. Für dieses Paar war das Abenteuer ebenso eine mentale Herausforderung wie ein physischer Kraftakt. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis von Ausdauer, Kameradschaft und dem Triumph über Widrigkeiten.
Tag 1: Gute Laune und holprige Anfänge
Das Paar startete von ihrer Unterkunft in Lombok aus, voller Vorfreude und bereit für die Herausforderung. Mit Pancakes zum Frühstück und einigen Lachern über die jüngste vulkanische Aktivität des Rinjani (die letzte Eruption lag alarmierend nahe an ihren Reisedaten) gingen sie die Wanderung optimistisch an.
Nach einem schnellen Gesundheitscheck und der Registrierung erreichten sie den Ausgangspunkt des Trails. Vor ihnen erhob sich der riesige Vulkan, dessen Gipfel kaum sichtbar war. Der Beginn der Wanderung war noch relativ sanft und bot weite Ausblicke über die Savanne, die von der Hitze ablenkten. Die erste größere Pause machten sie am zweiten Posten, wo die Träger ein überraschend reichhaltiges Essen servierten: gebratenes Gemüse, Reis und Tempeh. Abby und Gaz waren beeindruckt, wie die Träger mit 20 Kilogramm Gepäck auf steilen Pfaden in einfachen Flip-Flops unterwegs waren und dabei stets lächelten.
Doch trotz ihrer Begeisterung begann nach dem Mittagessen die Realität der Wanderung zu greifen. Der Weg wurde steiler, und der vulkanische Staub bedeckte Schuhe und Kleidung, was jeden Schritt anstrengender machte. Als sie schließlich das Camp am Kraterrand erreichten, war die Erschöpfung deutlich spürbar. Das Camp lag auf einer beeindruckenden Höhe und bot atemberaubende Ausblicke auf den Kratersee und den bedrohlichen Gipfel, der sie am nächsten Tag erwartete.
Tag 2: Gipfel oder nichts
Bereits um 1:30 Uhr morgens standen sie auf, um sich auf das vorzubereiten, was sie „den beängstigendsten Teil“ der Wanderung nannten. Der Aufstieg zum Gipfel war steil, rutschig und exponiert, mit Windböen, die sogar die Stirnlampen von den Köpfen der Wanderer wehen konnten. Der in völliger Dunkelheit liegende Pfad erforderte höchste Konzentration, und das Paar beschrieb jeden Schritt als einen mentalen Kampf.
Als sie die letzte Gratpassage zum Gipfel erreichten, wurden die Bedingungen noch gefährlicher. Die Kombination aus starken Winden und schmalen Pfaden war zu riskant, und sie trafen die schwierige Entscheidung, nur eine Stunde vom Gipfel entfernt umzukehren. Viele andere Wanderer auf dem Berg trafen an diesem Morgen dieselbe Entscheidung. „Sicherheit vor Gipfel“, argumentierten sie, während sie den Rückweg ins Camp antraten.
Der Abstieg: Eine Prüfung der Stärke
Obwohl der Abstieg nicht den gleichen Adrenalinschub wie der Gipfelaufstieg bot, hatte er seine eigenen Herausforderungen. Auf losem Vulkangeröll steile Hänge hinunterzurutschen, war sowohl körperlich anstrengend als auch nervenaufreibend. Als sie das Basislager erreichten, waren sie körperlich ausgelaugt, aber mental erleichtert.
Die letzten sieben Stunden des Abstiegs bis zum Endpunkt forderten sie noch einmal bis an ihre Grenzen. Jeder Schritt fühlte sich wie ein kleiner Sieg an, auch wenn Blasen und Müdigkeit sie zu verlangsamen drohten. „Wir waren völlig erschöpft, aber die Aussicht hat alles wettgemacht“, reflektierten sie.
Rückblick auf die Mount-Rinjani-Wanderung
Obwohl sie den Gipfel nicht erreichten, war das Abenteuer von Abby und Gaz am Mount Rinjani alles andere als ein Fehlschlag. Sie haben ihre Grenzen ausgelotet, nicht nur die physischen Herausforderungen des Berges gemeistert, sondern auch den mentalen Kampf, zu wissen, wann Sicherheit Vorrang hat.
„Das war die härteste physische und mentale Herausforderung unseres Lebens“, gaben sie zu. „Aber es war auch eine der unglaublichsten Erfahrungen, die wir je gemacht haben.“ Von den Momenten der Kameradschaft mit anderen Wanderern bis hin zur rohen Schönheit der Landschaft des Mount Rinjani – ihre Reise ist ein Zeugnis von Resilienz und Abenteuerlust.
Sie verließen den Berg mit unvergesslichen Erinnerungen, gestärkten Bindungen und einem neuen Respekt vor der unbändigen Kraft der Natur. Für alle, die eine Wanderung auf den Mount Rinjani in Betracht ziehen, ist ihr Rat einfach: „Bereitet euch so gut wie möglich vor, kennt eure Grenzen und genießt jede Aussicht. Es geht nicht um den Gipfel, sondern um die Reise.“
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